Burn-ON oder ist das schon Burn-OUT?

„It´s better to burn out than to fade away…“ ?

Wie singt Neil Young so schön „It´s better to burn out than to fade away…“, was vielleicht so viel heißt wie, es ist besser sich (für etwas bedeutendes) zu verausgaben als zu verblassen…“. 

Wir alle wollen etwas Bedeutendes in unserem Leben (er)schaffen oder Leisten. Und das tut uns gut, also gibt uns Sicherheit, Selbstvertrauen, verschafft einen gewissen Selbstwert, stärkt unser mentales Wohlbefinden und sorgt für Zufriedenheit. 

Burnout gilt ja als Krankheit der Engagierten und Leistungsstarken. Es scheint in manchen Fällen leichter zu sein, von einem Burnout zu sprechen als von einer Depression, auch wenn es hier deutliche Überschneidungen gibt. 

Laut Statista waren fast doppelt so viele Frauen wie Männer wegen Burn-Out krank geschrieben. Liegt das daran das Frauen einfach weniger „Aushalten“ als Männer?

Dazu kommt das selbst Ärzte Männern offensichtlich weniger Burn-Out Symptome zugestehen als Frauen, was Test ergeben haben. Aber der Hauptgrund dürfte immer noch die Angst des Mannes sein, als Schwächling zu gelten. Männer maskieren ihre Symptome häufig durch Aggressivität, Alkoholkonsum, riskantes Verhalten, wie schnelles Autofahren usw… Und so begehen Männer ab 50 deutlich häufiger Selbstmord als Frauen, vielleicht weil sie es irgendwann einfach nicht mehr schaffen sich „zusammen zu reißen“. Dann könnte die Scham so groß sein, dass der Weg zum Psychologen unmöglich erscheint. 

Wie entsteht überhaupt „Burn-Out“? 

Normalerweise folgt einer Anspannung die Entspannung. Wenn sich unser Organismus aufgrund von Dauerstress allerdings nicht mehr erholen kann, bleibt er in ständiger Alarmbereitschaft. Unser Körper stellt sich unter der dauerhaften Belastung auf ein besonders hohes Leistungsniveau ein: Die Konzentration der Stresshormone im Blut bleibt hoch, der Sympathikus ist ebenso dauerhaft aktiviert. Immunabwehr, Sexualfunktionen und Verdauung werden weiter reduziert. Hält der Stress dauerhaft an, kann der Körper kaum noch auf ein Ruheniveau herunterfahren. Natürlich kann der Organismus das hohe Aktivierungsniveau nicht auf Dauer verkraften. Es kommt zu einem Erschöpfungszustand, d. h. sowohl zu einer körperlichen als auch seelischen Erschöpfung und entsprechenden Erkrankungen. 

Also, Burn-Out kommt nicht über Nacht. Er kommt auch nicht vom zu vielen Arbeiten. Disstress ist ein wesentlicher Faktor. Burn-Out verläuft schleichend und lässt sich in 3 Stufen einteilen: 

1. Erste Anzeichen der Erschöpfung - Burn-ON - hier kann man selbst noch viel tun. 

2. Die Erschöpfung schreitet voran - Burn-ON? - psychologische Hilfe nötig 

Bei Burn-ON sind die Menschen schon am Limit, sie funktionieren weiter, sind aber noch nicht gänzlich zusammen gebrochen. Sie fühlen sich die ganze Zeit erschöpf und gestresst (typische körperliche Reaktionen: Verspannungen, Kopfschmerzen oder Schlafprobleme) 

3. Die völlige Erschöpfung - es „burnt" nichts mehr - psychologische/stationäre Hilfe nötig. 

„Burnout ist nicht gleich Stress, sondern resultiert aus chronischem Stress. Stressfaktoren spielen als Auslöser also eine große Rolle beim Entstehen eines Burnout-Syndroms.“ (Dr. Christian Stock 2015). 

Das heißt, um Burn-OUT oder Burn-ON vorzubeugen oder gegenzusteuern, muss man sich mit dem Thema Stress auseinander setzen. Was ist für mich Eustress („positiver Stress“. Die Betroffenen nehmen ihre Stresssituation als eine Herausforderung wahr, die sie bewältigen können und sogar spannend finden) und was ist für mich Disstress (Disstress ist derjenige Stress, der vom Organismus als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden wird.) 

Ehrlich zu Hinterfragen gilt es auch wie ausgeglichen die sog. Work-Life Balance aussieht. Den Zusammenhang zwischen Burnout und Balance sieht Dr. Schmiedel (2020) folgendermaßen: „Burnout ist eine Form des Protests gegen ein Ungleichgewicht in Ihrem Organismus.“ 

Welcher Burn-Out Typ bin ich? Welche Stressfaktoren sind für mich destruktiv? Wie nehme ich eine tiefgreifende Reflexion vor um ein gelungenes Work-Life-Balance Modell zu erstellen? 

Bei solchen Präventionsmaßnahmen kann ein psychologischer Coach helfen. 

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